Obstbäume düngen und Bodenpflege

Baumscheibe
Halten Sie während der gesamten Standzeit eine Baumscheibe von 1 m Durchmesser frei von Grasbewuchs. Ein Bewuchs mit einjährigen Blumen wie Kapuzinerkresse oder Ringelblumen ist ideal, auch schwach zehrende mehrjährigePflanzen. Sie beschatten den Boden, entziehen ihm aber nicht so viele Nährsalze und Wasser wie eine geschlossene Rasendecke. Am schlechtesten ist es, den Boden offen zuhalten. Wer keinen Unterbewuchs duldet, möge zumindest regelmäßig dünne Schichten Grasschnitt als Mulch ausbringen. Rindenmulch oder gar Hackschnitzel haben unter Bäumen entgegen weit verbreiteter Ansicht nichts verloren; hier kann es zu unkontrollierter Stickstoffbindung und -freisetzung kommen, zudem fühlen sich Wühlmäuse darunter noch wohler.
Gießen während Trockenperioden im Frühjahr und Sommer
Insbesondere während des ersten Standjahres ist es wichtig, den Baum bei Trockenheit zu gießen. Gießen Sie lieber weniger häufig, dafür aber gründlich (etwa je 30 l Wasser). Vergessen Sie nicht, den Baum im März und Mai/Juni zu düngen.
Fachgerechte Düngung
Pflanzen nutzen Kohlenstoffdioxid aus der Luft und im Bodenwasser gelöste Nährionen (z. B. Stickstoff in Form von Nitrat- oder Ammonium-, Phosphat- und Kalium-Ionen), um daraus organische Substanz aufzubauen, die die pflanzlichen Organe und damit auch die essbaren Bestandteile der Pflanze bilden. Auf zweierlei Weise kann der Gehalt an Nährionen (oft missverständlich und unpräzise als ‚Nährstoffe’ bezeichnet) im Boden sinken: durch das Entfernen von Pflanzenteilen (z. B. Früchten) und durch den Abtrag in nicht pflanzenverfügbare Bereiche (z. B. in tiefere, nicht durchwurzelte Bodenschichten). Deshalb ist es für ein gesundes Pflanzenwachstum notwendig, Obstgehölzen Jahr für Jahr eine bestimmte Menge an Nährionen zuzuführen.
Der Boden als Übergangsbereich zwischen fester Erdkruste und Atmosphäre ist ein hochkomplex aufgebautes System. Eine unvorstellbar hohe Zahl an verschiedenen Mikroorganismen bildet gemeinsam mit den Pflanzenwurzeln ein austariertes System. Wasser und organische wie mineralische Verbindungen werden darin aufgenommen, transportiert, ausgetauscht, teilweise umgewandelt und wieder abgegeben. Die Pflanzen wenden einen nicht unerheblichen Teil der Assimilate, die sie aus der Photosynthese gewinnen, dazu auf, das Bodenleben zu fördern bzw. zu beeinflussen. (Daher ist es auch besser, wenn auf der Baumscheibe schwach zehrende Pflanzen wachsen, als dass der Boden offen daliegt.) Umgekehrt können Störungen im Boden Krankheiten bei Pflanzen fördern oder sogar erst auslösen, teils solche, die die Pflanzen zum Absterben bringen.
Der organischen (z. B. Mist, Kompost) und nicht-synthetisch-mineralischen Düngung (z. B. Gesteinsmehle) ist der Vorzug zu geben vor der synthetisch-mineralischen, wenngleich beides möglich ist. Bei sachgerechter organisch-mineralischer Düngung gibt es weniger Verluste durch Auswaschung, zudem ist sie dem Bodenleben zuträglicher. Nährionen müssen den Obstgehölzen in besonderem Maße zur Zeit der Blüte und zur Zeit des Hauptfruchtwachstums zur Verfügung stehen. Für eine organisch-mineralische Düngung bieten sich März und Mai an. Ab Juni erfolgt keine Düngung mehr, um die Bäume zu einem frühen Triebabschluss zu bewegen. Dieser ist wichtig für die Frosthärte des Holzes und der Knospen während der Wintermonate.
Eine Düngung ist nicht erst bei Einsetzen des Vollertrags, sondern ab dem ersten Standjahr notwendig. Nur so ist ein zügiges vegetatives Wachstum für den Aufbau des fruchttragenden Gerüsts zu erreichen.
Aufschluss über die im konkreten Fall erforderliche Düngermenge kann nur eine Bodenuntersuchung geben. Der von uns entwickelte Organische Spezialdünger für Obst ist in vielen Fällen bestgeeignet.

Unser Spezialdünger – ideal für Ihr Obst
Ein Apfelspindelbusch im Vollertrag entzieht dem Boden pro Jahr etwa folgende Mengen an Nährionen:
- N (Rein-Stickstoff): 15 g
- P2O5 (Phosphor): 6 g
- K2O (Kalium): 30 g
- MgO (Magnesium): 4 g
Diese Menge entspricht etwa 200 g des ‘Organischen Spezialdüngers für Obst’. Bei Apfel-, Birnen- und Quittenbäumen sowie Weinreben ist eine Gabe von 120 g im März und von 80 g im Mai empfehlenswert. Später im Jahr soll nicht mehr gedüngt werden.
Bei Zwetschen- und Kirschspindelbüschen liegt die benötigte Jahresmenge bei etwa 300 g ‘Organischen Spezialdüngers für Obst’.
Junge Bäume aller Obstarten (bis zum 2. Standjahr) benötigen etwa 150 g pro Jahr. Dünger im Radius von 20 cm um den Stamm verteilen (auch beim Beerenobst).
Beerenobststräucher brauchen circa 100 g pro Jahr.
Erdbeeren werden nur nach der Ernte und im September gedüngt (je 60 g/m²), auf keinen Fall im Frühjahr.
Halb- und Hochstämme aller Obstarten benötigen je nach Größe und Alter zwischen 1 und 4 kg ‘Organischen Spezialdünger für Obst’ pro Jahr.