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Madenfreies Obst - Schutznetze jetzt auflegen!

Denken Sie jetzt daran, die Schutznetze rechtzeitig anzubringen!

Autor: Dr. Michael Neumüller
Zuletzt bearbeitet: 4. Juli 2023
Kategorie: Frühling

Madenfreies Obst
Madenfreies Obst (hier Apfelwickler)
Madenschutznetz im Garten

Maden („Würmer“) in Kirschen, Zwetschen, Pflaumen, Äpfeln und Beerenobst gehören der Vergangenheit an, wenn Sie die Madenschutznetze des Bayerischen Obstzentrums auf die Sträucher oder Bäume legen. Das ist der einzige Weg, wie Sie die unangenehmen Schädlinge ohne Chemie, einfach und zeitsparend von den Früchten fernhalten. Deshalb finden die vom Bayerischen Obstzentrum entwickelten Schutznetze immer weitere Verbreitung. Jetzt beginnen die Falter mit den Eiablagen, deshalb ist es jetzt an der Zeit, die Netze auszupacken und aufzulegen.

Warum Schutznetze auflegen?

Neben den altbekannten Schädlingen wie Apfelwickler, Pflaumenwickler und Kirschfruchtfliege schädigen zunehmend neu eingeschleppte Insektenarten wie die Kirschessigfliege die Früchte zahlreicher Obstbäume und Beerensträucher. Von ungeschützten Bäumen lassen sich oft keine gesunden Früchte mehr ernten. Das frustriert die Hobbygärtner mitunter so sehr, dass sie ihre Obstbäume entfernen. Das muss nicht sein:

  • Das Bayerische Obstzentrum hat mit den Insektenschutznetzen ein System entwickelt, bei dem ohne jeglichen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Hausgarten madenfreies Obst heranwächst.

  • Von Jahr zu Jahr steigt die Zahl der Freizeitgärtner, die die Schutznetze nutzen, um ihre Ernte zu schützen.

  • Die Netze können bei sachgemäßem Gebrauch viele Jahren hintereinander genutzt werden, 10 Jahre sind kein Problem.

Maden der Kirschessigfliege auf einer Zwetschgenfrucht. Bald darauf verfaulen die Früchte.

Wirksam gegen eine Vielzahl an Schädlingen

Befall mit der Kirschessigfliege führt bei Stein- und Beernobst zu massiven Schäden durch Fruchtfäule. Neben Kirschen werden Pflaumen, Zwetschen, Mirabellen, Renekloden, Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren, Stachelbeeren, Minikiwis, Holunder und Tafeltrauben befallen. In den Früchten leben bis zu 20 Maden, die sich rasch verpuppen und zum explosionsartigen Anstieg der Schädlingspopulation führen. Werden Madenschutznetze aufgelegt, wird der Befall auf beinahe Null reduziert. Ebenso werden die Maden der Kirschfruchtfliege, des Apfel- und des Pflaumenwicklers und der Pflaumensägewespe umweltschonend und effizient ferngehalten, wenn Sie Madenschutznetze auflegen.

  • Details zur Wirkungsweise und auch zur Montage und Anwendung des Netzes finden Sie hier auf unserer Website.

  • In unserem Online-Shop können Sie fertig konfektionierte und einsatzbereite Schutznetze mit Reißverschluss bestellen. Bitte beachten Sie, dass es separate Netze für Kernobst (Schutznetz 1), Steinobst (Schutznetz 2) und Beerenobst (Schutznetz 3) gibt. Für jüngere, kleinere Steinobstbäume können Sie das Schutznetz 3 (eigentlich für Beerenobst gedacht, aber mit gleicher Maschenweite wie Schutznetz 2) verwenden. Wird der Obstbaum dann größer, nutzen Sie das Schutznetz 3 für Ihr Beerenobst weiter und kaufen sich bei Bedarf ein Schutznetz 2 dazu.

  • Die oft in Zeitschriften und im Internet angepriesenen Fallen, mit denen die erwachsenen Kirschessigfliegen und Apfel- bzw. Pflaumenwickler weggefangen werden sollen, sind wirkungslos zur Befallsminderung. Bei der Kirschessigfliege deswegen, weil die Fallen viel weniger attraktiv für die Fliegen sind als die Früchte, beim Pflaumen- und Apfelwickler, weil dort nur Männchen gefangen werden (und von diesen nur ein Bruchteil der vorhandenen). Auch werden die Männchen mitunter erst gefangen, nachdem sie schon Weibchen begattet haben. Das Aufstellen der Fallen wirkt also nicht befallsmindernd. (Im Erwerbsobstbau verwendet man Fallen lediglich zur Überwachung des Flugs der erwachsenen Insekten, nicht zu deren Bekämpfung.)

Das Madenschutznetz für Obstbäume kann mit einem Reißverschluss einfach und schnell geffnet und auch wieder verschlossen werden.

So geht’s bei den einzelnen Obstarten!

  • Apfel und Birne: Der Flug des Apfelwicklers hat heuer schon früh begonnen begonnen. Die ersten bedeutenden Eiablagen der bräunlichen Falter, die nur in der Abenddämmerung aktiv sind und sich bei Temperaturen von über 18 °C fortpflanzen, stehen nun unmittelbar bevor. Legen Sie in den kommenden Tagen die Netze auf.
  • Süß- und Sauerkirsche: Die Kirschfruchtfliege beginnt mit der Eiablage an den Früchten, wenn sich diese von grün auf gelb umfärben. Das ist je nach Sorte meist Anfang Juni der Fall. Seien Sie mit dem Auflegen der Netze lieber etwas zu früh dran, erledigen Sie es also ebenfalls in den nächsten Tagen. Belassen Sie die Netze bis zur Ernte auf dem Baum, so sind die Früchte auch vor Befall mit der gefürchteten Kirschessigfliege geschützt. Nutzen Sie für Steinobst das extra engmaschige Madenschutznetz 2. Natürlich können auch die Vögel die Früchte nicht erreichen, wenn die Bäume mit dem Netz bedeckt sind. Übrigens können sich Vögel - anders als in den grobmaschien Vogelschutznetzen, in denen die Tiere mitunter qualvoll zugrunde gehen – in den von uns entwickelten Schutznetzen nicht verfangen, dazu sind sie viel zu feinmaschig. Auch das ist ein großer Vorteil dieser Insektenschutznetze.
  • Pflaume, Zwetschge, Mirabelle, Reneklode: Auch der Flug des Pflaumenwicklers hat eingesetzt, erste Eiablagen sind in wenigen Tagen zu erwarten. Legen Sie die Netze umgehend auf. Verwenden Sie die extra engmaschigen Madenschutznetze 2, so dass auch die Kirschessigfliege die Früchte nicht befallen kann. Das Netz schützt die Früchte auch vor Wespen.
  • Beerenobst: Himbeeren, Brombeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren, Heidelbeeren etc.: Sämtliches Beerenobst wird von der Kirschessigfliege befallen. Alle Früchte, die ab August reifen, sind akut gefährdet. Früher reifende Sorten bleiben oft befallsfrei. Für die Beerensträucher haben wir extra ein preiswertes, kleineres Netz konfektioniert. Es ist 2 m lang und hat einen Durchmesser von 1,5 m (Madenschutznetz 3). Gegen die Kirschessigfliege beim Beerenobst müssen die Netze noch nicht jetzt, sondern erst zwei Wochen vor der erwarteten Reife aufgelegt werden.

Bitte beachten Sie: Blattläuse vor dem Einnetzen bekämpfen

  • Ehe Sie das Netz auflegen, sollten Sie kontrollieren, ob Blattläuse an den Obstgehölzen saugen. Wenn Sie einen Befall feststellen, bekämpfen Sie diesen mit einer Methode Ihrer Wahl (s. Meldung „Blattläuse bekämpfen“). Legen Sie danach das Madenschutznetz auf. Ehe sie es am Stamm zusammenbinden, sammeln Sie vier bis fünf Marienkäfer und bringen Sie die Nützlinge auf die Blätter unter den eingenetzten Baum. Die Tiere werden dabei helfen, die verbliebenen Blattläuse zu vertilgen. Marienkäfer in der nötigen Anzahl finden Sie ganz schnell an allen Pflanzen, die massiv mit Blattläusen befallen werden, z. B. an Holunder- oder Jasminsträuchern.
  • Bitte vergessen Sie nicht, bei Apfel- und Birnbäumen überzählige Früchte vom Baum zu entfernen (Ausdünnen). Lassen Sie dazu pro Blütenbüschel nur die schönste Frucht stehen, alle anderen werden weggeschnitten. Wenn Sie das vor dem Auflegen der Netze erledigen, brauchen Sie das Netz nicht mehr zu öffnen. Details dazu finden Sie unter „Tipps“. Obstbäume, die korrekt augedünnt werden, tragen große, köstliche Früchte und blühen Jahr für Jahr. (Ohne Ausdünnung bleiben die Früchte klein und geschmacklos, zudem bilden sich nur wenige oder gar keine Blütenknospen für das folgende Jahr.)

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