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Beerenobst-Spindeln richtig schneiden

Autor: Dr. Michael Neumüller
Zuletzt bearbeitet: 31. October 2022
Kategorie: Frühling

Fruchtbehang bei Johannisbeere in Spindelerziehung
Fruchtbehang bei Johannisbeere in Spindelerziehung

Johannis-, Stachel- und Jostabeeren werden am besten als Spindeln im Garten erzogen. Bei dieser Erziehungsmethode ernten Sie deutlich größere Beeren an längeren Trauben – und all das auch noch bequem im Stehen statt halbliegend unter herkömmlichen Sträuchern. Im Frühling ist der richtige Zeitpunkt zum Schnitt der Spindeln. Wir zeigen Ihnen, wie es geht.

Aufbau einer Spindel bei Johannisbeere (rot, weiß, schwarz), Stachelbeere und Jostabeere

Die Beerenobstspindel besteht aus einer zentralen senkrechten Achse, von der relativ kurze Seitentriebe abzweigen, die die Früchte tragen.

  • Bei der Pflanzung wird nur ein senkrechter Trieb stehengelassen. Am Bayerischen Obstzentrum werden die Jungpflanzen extra so angezogen, dass sich von alleine eine Spindel ergibt. Der Trieb wird z. B. an einem dicken Bambusstab angebunden. Er wird nicht geschnitten.
  • Im Sommer bilden sich Seitentriebe, und aus der Spitzenknospe wächst ein Trieb als Stammverlängerung nach oben. Dieser wird wieder angebunden. Sollten aus dem Boden Triebe wachsen, werden diese sofort entfernt.
Stachelbeerspindel links vor, rechts nach dem Schnitt

Schnitt im zweiten Jahr

  • Im zweiten Frühjahr werden alle Seitentriebe auf eine Länge von 20 cm zurückgeschnitten.
  • Im zweiten Sommer tragen die Seitentriebe und die Stammverlängerung köstliche Früchte. Aus der Endknospe wächst die Stammverlängerung weiter, sie wird wieder angebunden.
Schnitt eines Seitentriebes bei Beerenobstspindeln

Schnitt ab dem dritten Jahr

  • Im dritten Frühjahr werden die im zweiten Jahr gewachsenen Seitentriebe wieder auf 20 cm Länge gekürzt. Die älteren Seitentrieben, die im Jahr zuvor auf 20 cm. gekürzt wurden, haben sich verzweigt. Sie werden auf den Trieb, der dem Stamm am nächsten ist, abgeschnitten. So wird die Spindel nicht zu dicht. Ist der verbleibende Trieb lang, wird er wieder auf 20-15 cm (von der Stammverlängerung aus gerechnet) eingekürzt.

In den darauffolgenden Jahren wiederholt sich die Prozedur. Ist die Stammverlängerung auf eine Höhe von ca. 1,8 - 2 m gewachsen, wird sie auf einen Seitentrieb zurückgeschnitten („abgeleitet“).

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