Braune Blätter an frisch gepflanzten Bäumen

Es handelt sich nicht um eine parasitäre Erkrankung, sondern um eine physiologische Störung des pflanzlichen Stoffwechsels. Die Pflanze reagiert darauf mit dem Verbräunen eines gewissen Anteils der Blätter. Das ist ein Schutzmechanismus der Pflanze auf Stresssituationen, wie zum Beispiel
- relativ starker Wind
- Trockenstress (auch nur kurzzeitig, hier reichen schon ein paar Stunden)
Sofern der Topfballen bei der Pflanzung recht trocken ist, stellen Sie ihn vor dem Einpflanzen 10 min in einen Kübel Wasser.
Es ist nämlich so, dass der Topfballen, wenn er einmal trocken ist, nach der Pflanzung sich auch bei starken Wassergaben nur unzureichend vollsaugt. Zudem wäre es sehr hilfreich, wenn die Bäume einen festen Pfahl bekämen. Nur mit dem Bambusstab fixiert, kann sich der Wurzelballen bei Wind leicht hin- und herbewegen, was den Bodenschluss zwischen gewachsenem Boden und Topfballen vermindert. Dadurch gelangt viel weniger Wasser als sonst möglich aus dem umgebenden Erdreich in den Topfballen, und die Bildung von Faserwurzeln wird deutlich erschwert.
- zu hohe Nährionenkonzentration (wenn Kompost/organischer/mineralischer Dünger beispielsweise bei der Pflanzung in das Pflanzloch mit eingearbeitet wird, bei mineralischem Dünger auch durch zu hohe Mengen, die oberflächlich ausgebracht und durch Bewässerung in den Wurzelraum gelangen),
- hohe Sonneneinstrahlung oder
- Behandlung mit Pflanzenschutzmitteln, z. B. Seifenlauge, insbesondere bei Applikation während des Tages bei Sonnenschein.
Es ist nun zu empfehlen, den Baum durchgehend feucht zu halten (ohne anhaltende Nässe im Wurzelraum zu erzeugen). Sollte zu viel gedüngt worden sein, müsste der Boden im Pflanzloch entweder ausgetauscht werden, zumindest müsste durch mehrmalige Überschussbewässerung die Konzentration der Nährionen erniedrigt werden (mindestens 5 hintereinanderfolgende Tage wenigstens 30 Liter pro Gabe).
Bei einer Pflanzung nach dem Austrieb treten Schädigungen dieser Art deutlich häufiger auf als bei Pflanzung in der Vegetationsruhe.