Ersatzpflanzung für alte Bäume

Oft sollen Obstbäume an die gleiche Stelle gepflanzt werden, an der zuvor ältere Obstbäume gestanden sind. Ist das problemlos möglich?
Neupflanzung von Jungbäumen an die Stelle, an der alte Bäume standen
Oft werden Obstbäume gefällt, und an die gleiche Stelle sollen neue Obstbäume nachgepflanzt werden. Prinzipiell ist das möglich, man muss aber einige wenige Punkte beachten:
- Entfernen Sie den Wurzelstock so gut wie möglich, am besten mit den dicksten Wurzeln des alten Baumes. Das Loch, das sich dadurch ergibt, füllen Sie mit frischem Boden auf, z. B. aus dem Gemüsebeet. (Verwenden Sie dazu keinen Kompost. Kompost ist ein Dünger, der nur auf die Bodenoberfläche gegeben werden kann.)
- In dieses frisch vorbereitete Pflanzloch können Sie ganz normal den neuen Baum pflanzen.
Ausnahme: War der alte Baum am Stamm krank und zeigte er mehrere Jahre immer stärker werdende Absterbeerscheinungen an den Trieben, pflanzen Sie am besten nicht die gleiche Obstart an die Stelle des alten Baumes. Es kann nämlich sein, dass bodenbürtige Bakterien- und Pilzkrankheiten dort überdauern und den jungen Baum schädigen.
Besonders problematisch ist das bei Steinobstbäumen (Kirsche, Zwetsche und Pflaume, Mirabelle, Reneklode, Pfirsich, Aprikose). Sind sie z. B. schlagartig im Sommer abgestorben („Schlagsterben“ der Aprikose, „Zwetschensterben“), dürfen keine Steinobstbäume mehr nachgepflanzt werden, denn sie wird das gleiche Schicksal ereilen. Dann pflanzen Sie an diese Stelle lieber einen Kernobstbaum (Apfel, Birne, Quitte). Sie werden meist nicht von den gleichen Wurzelschaderregern befallen.
Kann der Wurzelstock nicht entfernt werden, muss ein Mindestabstand von 1,5 m zwischen jungem und dem Stamm des alten Baumes eingehalten werden.
Prinzipiell ist die Nachpflanzung von jungen Obstbäumen an die Stelle der alten also kein Problem. In den alten Obstanbaugebieten der Welt werden manchmal seit mehr als 100 Jahren stets Bäume der gleichen Obstart auf der gleichen Fläche angebaut. Das ist auch deshalb möglich, weil Obstanlagen keine Monokulturen sind: Zwei Drittel der Fläche ist dauerbegrünt mit einer Vielzahl an Pflanzenarten.