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Halswelke der Zwetschge

Autor: Dr. Michael Neumüller
Zuletzt bearbeitet: 8. November 2022
Kategorie: Herbst

Halswelke bei Zwetschgen
Halswelke bei Zwetschgen

Am Stielansatz beginnen die Früchte von Pflaumen und Zwetschgen, Renekloden und Mirabellen zu schrumpeln, weil sie Wasser verlieren. Dieses Phänomen bezeichnet man als Halswelke.

Die Halswelke kann bei Pflaumen, Zwetschgen, Renekloden und Mirabellen auftreten. In der Frucht bilden sich am Stielansatz feinste, mit bloßem Auge nicht sichtbare, stets vom Stielansatz Richtung Fruchtende verlaufende Mikrorisse. Durch sie entweicht Wasser, so dass die Frucht am Stielansatz zu schrumpeln beginnt. Bei fortschreitendem Wasserverlust kann die gesamte Frucht schrumpelig werden. Die Frucht wird nachfolgend über die Leitungsbahnen, die im Fruchtstiel verlaufen, nicht mehr hinreichend versorgt. Tritt die Halswelke deutlich vor der Fruchtreife auf, sind die Früchte ungenießbar. Tritt sie erst kurz vor der Reife in Erscheinung, können die Früchte weitgehend normal verwendet werden, sowohl frisch als auch verarbeitet.

Nicht in allen Jahren ist die Halswelke problematisch. Folgt auf eine Periode mit feuchter Witterung eine trockene Phase mit kühlen Nächten und warmen, sonnigen Tagen (wie es im Spätsommer und Frühherbst oft vorkommt), tritt sie besonders massiv auf. In anderen Jahren kommt sie nicht vor.

Der Halswelke kann weder vorgebeut noch kann sie bekämpft werden. Gewisse Sortenunterschiede in der Anfälligkeit gibt es. Generell sind spätreifende Sorten etwas mehr gefährdet, weil ihre Reife in den Zeitraum fällt, in der es häufig kalte Nächte und sonnig-warme Tage gibt.

Die Zwetschgensorte ‘Moni’ ist relativ wenig anfällig für Halswelke.

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