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Löcher in Steinobstblättern: Pseudomonas und/oder Schrotschusskrankheit

Autor: Dr. Michael Neumüller
Zuletzt bearbeitet: 9. Mai 2025

Pseusomonassymptome auf Blättern einen Zwetschgentriebs
Pseusomonassymptome auf Blättern einen Zwetschgentriebs

Ein häufiger Anblick im späten Frühjahr und Sommer sind bei Kirschen- und Zwetschgenbäume löchrige Blätter. Ursache sind Infektionen mit entweder Pseudomonas syringae-Bakterien oder mit einem Pilz, dem Erreger der Schrotschusskrankheit.

Pseudomonas

Besonders in Jahren mit feuchter Witterung im Frühjahr und Sommer breiten sich zwei Krankheiten aus. Aus den Blättern fallen rundliche Löcher heraus. Verursacht werden diese Symptome entweder vom Bakterium Pseudomonas syringae oder von einem Pilz, dem Erreger der Schrotschusskrankheit. Der Name ist Programm: Die Blätter sehen aus, als hätte jemand mit der Schrotflinte hindurchgeschossen.

Die Pseudomonasbakterien infizieren die jungen Blätter oft schon zur Blütezeit, aber auch später im Jahr sind Infektionen bei feuchter Witterung möglich. Erste Symptome treten oft schon Ende Mai auf, durchaus aber auch später.

Symptome der Schrotschusskrankheit treten etwas später im Jahr auf. Der Pilz infiziert die jungen Blätter nämlich erst nach der Blüte. Bei beiden Schaderregern werden Süßkirsche, Sauerkirsche, Pflaumen, Zwetschgen, Mirabellen und Renekloden befallen.

Nur geübte Gärtner können die Schaderreger anhand der Symptome auseinanderhalten. Auf der Blattspreite hellen sich einzelne Bereiche auf, in der Mitte sterben nachfolgend einige Zellen ab. So entsteht eine Nekrose. Das nekrotische Gewebe fällt dann aus dem Blatt heraus und hinterlässt ein Loch. Der Übergang zwischen aufgehelltem und dunkelgrünem Gewebe ist bei Pseusomonasinfektionen scharf abgegrenzt, bei Schrotschussinfektionen eher undeutlich zu erkennen.

Pseudomonasinfektionen sind im Garten nicht zu bekämpfen. Gegen Schrotschuss sind theoretisch Behandlungen mit Netzschwefel vor Regenschauern im Mai und Juni möglich. In der Regel ist der Schaden aber nicht sehr hoch. Meistens ist nur ein Teil der Blätter betroffen.

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