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Was tun bei Blattgallmilben bei Weintrauben?

Autor: Dr. Michael Neumüller
Zuletzt bearbeitet: 8. November 2022
Kategorie: Frühling

Blattgallmilbe
Blattgallmilbe

Auf den Blättern von Tafeltrauben erheben sich pustelartig oder flächig Teile der Blattoberfläche. Hier saugt die Blattgallmilbe an den Blättern.

Derzeit sieht man an vielen Weinstöcken Blätter, deren Oberfläche sich pustelartig, manchmal sogar flächig erhebt. Bei vielen Sorten färben sich diese Erhebungen rötlich, das ist aber nicht immer der Fall. Auf der Blattunterseite findet sich unterhalb der Erhebungen verbräunte Stellen, die oft woll- oder filzartig ausgekleidet sind.

Die Blattgall- oder -pockenmilbe der Rebe ist der Verursacher dieses Krankheitssymptoms. Es muss angemerkt werden, dass die von ihr hervorgerufenen Schädigungen weit geringer sind als es aufgrund des auffälligen Schadsymptoms den Anschein hat. Ein Entfernen aller symptomtragenden Blätter kann daher nicht empfohlen werden, denn dann verliert der Rebstock einen großen Teil seiner photosynthetisch aktiven Fläche. Das wäre der größere Schaden, als die befallenen Blätter zu tolerieren.

Für eine Bekämpfung ist es jetzt weitgehend zu spät. Sie können den Befall deutlich und umweltschonend reduzieren, indem Sie - beginnend beim Knospenaufbruch Mitte April bis ca. Mitte Mai - dreimalig mit Netzschwefel behandeln. Netzschwefel ist ein Fungizid mit Nebenwirkung auf Milben, das im Bioanbau zu den meistverwendeten Pflanzenschutzmitteln zählt und im Hausgarten in einer Vielzahl von Präparaten zugelassen ist. Wenn Ihr Rebstock starken Befall aufweist, setzen Sie gleich einen Reminder in Ihren Terminkalender auf Mitte April nächsten Jahres!

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