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Wühlmäuse und Hasen können Bäume schädigen

Autor: Dr. Michael Neumüller
Zuletzt bearbeitet: 18. Juli 2023
Kategorie: Jederzeit

Bäume, die jünger als fünf Jahre sind, können durch Wühlmaus- oder Hasenfraß zum Absterben gebracht werden. Beugen Sie vor!

Wühlmäuse

Wühlmäuse oder Schermäuse graben flach unter dem Boden laufende Gänge. Oft, aber nicht immer, werfen sie Erdhügel auf. Sie fressen Wurzeln der Obstgehölze, Jungbäume nagen sie bis auf die Hauptwurzel ab. Die Bäume treiben im Frühjahr an, dann sterben sie schnell oder langsam ab, je nachdem, wie stark die Schädigung durch die Wühlmaus war.

Maulwürfe schädigen Obstbäume übrigens nicht. Bei Maulwurfshügeln finden Sie den Zugang zum darunterliegenden Gang fast immer direkt in der Mitte des Hügels. Bei Wühlmaushügeln endet der Zugang zum Mäusegang in der Regel seitlich am Rand des Hügels. Trotzdem ist es nicht sinnvoll, Maulwürfe im Garten zu dulden: Wühlmäuse sind nämlich relativ grabfaul: Sie nutzen gerne verlassene Maulwurfsgänge.

Schutz vor Wühlmäusen

  • Am besten fangen Sie Wühlmäuse mit einer Falle, dann sind Sie sicher, dass keine Fraßschäden mehr auftreten. Z. B. gibt es die Bayerische Drahtfalle oder die Topcat Wühlmausfalle, aber auch noch viele andere.
  • Bei der Pflanzung von Jungbäumen können Sie einen Wühlmauskorb eingraben, der den Wühlmäusen den Zutritt zum Wurzelraum verwehrt. Achten Sie aber darauf, dass der Wühlmauskorb (besteht aus sechskantigem Kaninchengeflecht) zum Stamm hin so eingeschlagen wird, dass auch von oben keine Wühlmaus eindringen kann. Z. B. können Sie einen Draht oder eine dicke Schnur schlaufenförmig durch das Geflecht ziehen, so dass sich beim Spannen der Wühlmauskorb eng an den Stamm anlegt. Dazu ist jetzt im Herbst Zeit. Im nächsten Frühjahr sollten Sie die Bindung um den Stamm wieder lockern, damit der Stamm beim Dickenwachstum nicht geschädigt wird.

Hasen

Feldhasen fressen bei Frost die Rinde junger Bäume. Die Schäden können zum Absterben des Baumes führen. Wo Feldhasen auftreten können, ist es notwendig, die Stämme mit einer Drahthose aus Kaninchengeflecht oder mit einem Kunststoffgitter gegen Verbiss zu schützen.

Verwenden Sie auf keinen Fall Spiralhosen oder andere eng an den Stamm anliegende Plastikmaterialien. Der Stamm muss nämlich stets gut belüftet sein, um Befall mit Pilzkrankheiten vorzubeugen und um zu verhindern, dass sich Insekten zwischen Rinde und Schutzrohr einnisten.

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